LABYRINTH
Das ursprüngliche Labyrinth hat im Wesentlichen immer die gleiche Form. Von einem Kreuz ausgehend werden mehrere Kreise gezogen, die einen verschlungenen Weg bilden. Dieser Weg hat keine Abzweigungen und er bildet keine Sackgassen. Er führt hin und her, biegt immer wieder nach innen und nach außen ab. Er ist mal nahe am Zentrum und mal weit davon entfernt. Schließlich gelangt der Weg zur Mitte. Dort ist der Ort der Umkehr. Im ursprünglichen Labyrinth führt der gleiche Weg nach außen zurück.
Nach einem verschlungenen, schwierigen Weg steht man in einer Sackgasse. Man muss sich umwenden, um weitergehen zu können. Das Labyrinth ist ein Symbol für die Umkehr. In dieser „Bekehrung“ liegt die Wurzel der Befreiung. Die Umkehr in der Mitte ermöglicht es, das Labyrinth letztendlich zu verlassen.
Wenn Sie in den letzten Tagen an unserer Kirchwiese vorbeigekommen sind, dann haben Sie vielleicht bemerkt, dass sich dort etwas getan hat. Kaum merklich hat eine Veränderung begonnen, die in der nächsten Zeit noch weitergehen wird.
In die Wiese unseres Kirchgartens haben wir ein begehbares Labyrinth gemäht. Es ist ganz unscheinbar aus dem entstanden, was wir vorgefunden haben. Aus coronatechnischen Gründen haben wir eine Variante gewählt, in der von der Mitte aus ein anderer Weg aus dem Labyrinth herausführt (damit die nötige Distanz gewahrt werden kann☺). Aber damit kann das Labyrinth auch seine Bedeutung ändern: Man geht von der Mitte, dem Ort vermeintlichen Zieles, weiter und gelangt rasch in die „Welt“ zurück. Hat sich unsere Sicht darauf verändert?
Wenn auch unsere Kirche und unser Gemeindehaus nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden, so haben wir in unserem Kirchgarten mit dem Labyrinth einen Ort, an dem man die Möglichkeit hat, zur Ruhe zu kommen und innezuhalten.
Im Laufe des Jahres wird das Labyrinth immer weiter gestaltet und umgestaltet und bleibt so das Jahr über ein Ort des Entdeckens.
Der Anfang ist gemacht. Wann das Labyrinth der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, werden wir noch bekannt geben. Auch hier gelten dann die üblichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen.
Aber wenn Sie jetzt schon Lust haben, dieses Projekt mit zu begleiten (Laub sammeln, Blumen pflanzen, Pflanzen wässern, die vier Meditationsstationen mitgestalten, ...) dann melden Sie sich doch bei mir.
Ihre Pfarrerin Stephanie Krüger